Verloren in Zürich ...


Es gibt wenige Dinge die mich ängstigen.
Tatsächlich gibt es wenig was mich aus der Fassung bringt. 
Aber ein paar Dinge gibt es.

Wenn meine Kinder in grosser Höhe herumturnen. 
Elektrisches Herumgebastle meines Liebsten an Lampen und Kabeln. 
Geladene Drahtzäune. Hängebrücken. Riesige Parkhäuser.

Und Zürich.

(Das ist nicht zum Lachen.)
Bildnachweis

Unübersichtlich, laut, kreuz und quer. 
Kurz: Zürich macht mich ganz konfus.
Wenn ich in Zürich bin frage ich mich die ganze Zeit: 
Habe ich jetzt die richtige Strasse erwischt? 
Im richtigen Tram Platz genommen?
Die richtige Abbiegung verpasst?

Mein Körper spannt sich durch.

Ein Zürich gibts zurzeit auch in meinem Leben. Es ist genauso unübersichtlich, mit vielen Strassen die ich nicht kenne, sich kreuzenden Tramen, ungewiss welches davon  mich schlussendlich ans Ziel bringt. "Mein Zürich" bringt mich zurzeit in die Verzweiflung.
Zurzeit beschäftige ich mich stark mich der Frage, welchen beruflichen Weg ich weiter einschlagen soll. Weiterbildung, Arbeiten, Familie. Etwas muss geschehen die nächsten Monate. Eine Entscheidung ist längstens fällig.

Und da ich mich einfach nicht entscheiden kann, bewerbe ich mich ziellos, gehe an Vorstellungstermine, stöbere die Internetforen durch, setze mich stundenlang mit Weiterbildungsangeboten auseinander, einfach um herausfinden, was ich eigentlich will.
Darum ging ich diese Woche wieder an ein Vorstellungsgespräch. Man darf raten wo...?

Da laufe ich also auf dem Perron, gerade angekommen in Zürich. 
08:22 Uhr. Es ist ein kalter Morgen, trüb und grau.
Trame, Busse, Züge, die alle in verschiedenen Richtungen fahren. X-verschiedene Ausgänge am Bahnhof, auf jeder Seite Tramhaltestellen. Jedes Tram hat eine andere Nummer und ein anderes Ziel. Trame die sich auf einer Doppelspur kreuzen, ausgerechnet die Strecke die du sofort überqueren solltest, da bereits deines auf dem anderen Gleis entgegen kommt. Zürich ist hektisch, verwirrend, einfach zum davonlaufen.






Ständig schnell wechselndes Kopfdrehen, Blick rechts, links, rechts, links. Hoffend von keinem Tram überfahren zu werden. Jeder Schritt auf die Schienenbahn lässt mich zögern. Einmal hin, und dann, ach ich-bin- glaub-doch-falsch, wieder zurück. 
Ich mag Zürich nicht. Ich mag auch meinen "inneren Zustand" nicht. 

Meine Situation ist verworren. Die Unsicherheit hat meine Gedanken fest im Griff, umschliesst mein Lebensfreude hartnäckig mit Angst und greift mit den Fangarmen weiter nach meinem Selbstbewusstsein.  Die Gedanken lähmen mich.



Ich habe schlussendlich an den Zielort gefunden. Und ich hatte ein gutes Gespräch. Es ist anders gekommen als ich gedacht habe, als ich erwartet habe.
Und : Ich habe mich wiedergefunden. Aber nicht auf den Strassen von Zürich, im nirgendwo.  

Mehr lest ihr in den nächsten zwei drei Tagen, und erfahrt, wie die Geschichte weiter ging.


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