Ostern - Part One

Nachdenken über Karfreitag

Dazu "fly" von ludovico einaudi hören









Ostern.

Ostern dauert vier Tage. 
Einmal Hölle und zurück.
Daran erinnern wir uns heute.



Es ist gut wenn wir das tun.

Es ist gut wenn wir uns erinnern.
Wir können das Heute nur verstehn
wenn wir das Gestern begreifen.





Alles beginnt mit Karfreitag.



Ein Tag zum Vergessen.

Ein Tag ohne Zukunft.
Ein Tag, schwarz
dunkel
ohne Hoffnung.



Von weit zurück aus der Vergangenheit.

Tut sich ein Abgrund auf.



Zuerst für die Männer

12 an der Zahl
die mit ihm gereist
drei Jahre lang
mit ihm
innig gelebt
von ihm gelernt
mit ihm gesprochen
und sich ihm ganz versprochen
mit Haut und Haar.




Alles hat so verheißungsvoll angefangen.



Sie waren bei der Arbeit. Inmitten im Alltag. Gingen ihrer Arbeit nach.

Er kam einfach so vorbei. Sprach sie an.



Sie liessen einfach alles liegen.

Die Netze. Die Fische warfen sie zurück ins Wasser.



Kommt mit mir mit.

Sagte er.



Die Schiffe zogen sie ans Ufer.



Folgt mir nach.

Lud er sie ein.
Es ist immer eine Einladung. Mitzukommen.



Den Hammer und Meisel versorgt.

Das Geld auf die Seite geschoben.



So gaben sie alle Sicherheit auf.

Die Arbeit.
Ihre Familien.
Ihren Ruf.
Um auf ihn zu setzen.



Verrückt.

Wer würde heute schon freiwillig jemanden nachfolgen
den er nicht kennt
Wer würde heute schon alles aufgeben
für eine Reise
die man nicht berechnen
nicht planen
die kein Ziel hat.
Wer würde etwas vertrauen das er nicht anfassen
nicht begreifen
nicht vorzeigen
kann



Ausser

man wird überrascht von dem Einen
den man nicht kennt
wird fasziniert
inspiriert
und
der Funke springt.



Sie lernten von ihm.

Er zeigte ihnen der Weg der Liebe. Der Weg der Gerechtigkeit.
Und auch der Vergebung. Dem wahren Mensch-sein. 
Öffnete ihnen das Bild einer neuen Welt.



Drei Jahre lang.





Doch dann

Hätten sie gewusst
was an Karfreitag geschehen wird
wie tief die Enttäuschung
wie gross der Schmerz
wie riesig der Verlust
wären sie wohl nie mitgegangen



Er war verdammt zum Sterben. Vorerst.

Das Kreuz.
Um welchen Teil sie nicht wussten.
Was sie nicht erahnen konnten.



Sie waren

Gebundene an sein Schicksal.
Ja, das waren sie.
Von dem Tag als sie mit ihm gingen.



Gebundene an seinen Weg.


Mit dem Kreuz

ist das Ende gekommen.
Für sie. 



Nichts mehr wie zuvor.

Ihr ein und alles gestorben.
Alle Hoffnungen zerstört. 
Die Enttäuschung gross.
Keine Zukunft.
Ende.
Aus.


So waren sie am Karfreitag 

ein Haufen


enttäuschter

verzweifelter
zerstreuter
uneiniger
verlogener
auf sich bedachte
gewaltbereiter
Männer, die alles verloren haben.


Das Leben

Die Liebe
Das Vertrauen an einen guten Gott
Die Hoffnung auf ein besseres Morgen.



Aber



Doch



Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. 

Den letzten Satz noch nicht geschrieben.



Ich lade dich ein. Er lädt dich ein. Karfreitag.



Vor jedem neuen Tag kommt die Nacht.

Vor jedem Frühling der Winter.
Vor jedem Neuanfang der Zerrbruch.
Altes muss sterben damit Neues wachsen kann.
So war es damals. Wie auch heute.


Amen.








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