Festzeit


Es ist der 23. Dezember.
An jeder Ecke hört man es: "Schöni Feschttäg" oder "e guetä Rutsch". 
Von der Verkäuferin, dem Nachbarn, der Lehrerin, vom Busfahrer.

Wenn man einander das ganze Jahr sonst nichts zusagen hat, dann wenigsten das. 
Denke ich manchmal.


Ich mache noch kurz ein Päckli fertig für eine Flüchtlingsfamilie, welches ich noch vorbei bringen möchte. Dazu möchte ich eine nette Karte schreiben. Aber was schreibe ich nun, denn sie sind Moslems und können mit Weihnachten bekanntlich wenig anfangen.





















Schöne Weihnachten fällt ja irgendwie weg, weil sie ja eben keine feiern.
So entschliesse ich mich für " Fröhliche Festtage".  Weil, Festtage haben sie ja auch. 
Aber das ist ein bisschen wenig.  

"Fröhliche Festtage und schöne Zeit." Ich sinniere über diese fünf mageren Worte und denke
plötzlich:
"was machst du hier eigentlich?"

Ich schaue mir die Karte an. Es sind nur Worte. Ich könnte mir jetzt Stunden Gedanken machen, aber was dabei herauskommt, wird auch nicht viel besser sein. Diese paar Worte treffen sowieso nicht im Kern das, was ich der Familie wünsche. 
Nämlich, eine Zukunft in der Schweiz, Frieden, das sie hier ankommen und aufblühen können, das sie Gott kennen lernen dürfen, dass sie Freunde finden, Gesundheit.
Und noch viel mehr, welches sich mit einer Karte einfach nicht auszudrücken kann. Also belasse ich es auf den paar Worte und lasse das Geschenk sprechen. 
Wie findet ihr das Zitat dazu?

"Nicht große Worte bestimmen das Leben, sondern kleine Taten."
Freigericht, Ansgar Simon 

Ein Spruch aus der Bibel kommt mir auch in den Sinn, der heisst so:

"Meine Kinder, unsere Liebe darf nicht nur in schönen Worten bestehen; unser Tun muss ein echter Beweis dafür sein."
(1.Joh.3, 18   Neue evangelistische Übersetzung)

Wie wahr ist das denn. Also, Geschenk einpacken, abgeben und der Rest wird sich schon ergeben.

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