...und wieder gefunden Zuhause.

Letzte Woche ging ich in Zürich verloren. 

Ich war unterwegs an ein Vorstellungsgespräch. 
Irgendwann unterwegs passierte es und ich lies mich fallen und fiel in einen dunklen Spalt der Zweifel und Sorgen. Zwei Tage blieb ich grübeln liegen. Ich wurde vermisst, von meinem Mann, meinen Kindern, meinem Gott. 


Rückblickend war alles ein Schlagabtausch von unglücklichen Ereignissen die mich mitrissen.

Eigentlich hatte ich mich bereits für eine Weiterbildung entschieden. Die Anmeldung lag schon ausgefüllt auf meinem Schreibtisch. Und dann, völlig unerwartet kam das Mail aus Zürich. Eine Bewerbung die ich vor drei Wochen abgeschickt hatte, hat Anklang gefunden und die Firma lud mich zum Vorstellungsgespräch ein. Ich fühlte mich plötzlich beachtet. Warum nicht, und lies mich auf das Schattenspiel ein. Schon bei den Vorbereitungen auf das Gespräch und auch nachher kam ich aus dem Grübeln nicht mehr raus. 

Sorgen übers Versorgen und Sorgen wegen Unterversorgung. Solchen Quatsch halt.
Was will ich wirklich? Soll ich, soll ich nicht. 
Undsoweiterundsofort. 

Hier könnte man jetzt eine Geschichte einfügen von der langsamen Lahmschnecke, die es einfach nicht den Berg rauf schafft. 
Oder von der Katze die sich in den Schwanz zu beissen versucht. 
Oder vom Quitschentchen welches das Quietschen verlernt hat. 
Oder man könnte jetzt die Werbung mitten im Film überbrücken indem man sich eine Packung Chips und eine Cola in der Küche holen geht.
Weil dieser Teil der Geschichte muss man nicht ausschmücken. 
Ist nur Wiederholung, immer das gleiche im Kreise drehen.

Wiedergefunden habe ich mich zwei Tage später wieder. 
Bei Gesprächen mit Freunden, mit meinem Mann, mit meinen Kindern. Mit Gott. 
Und beim Stricken.

Zwei Tage Berg-und-Tall-Fahrt der Gefühle, rauf und runter. Da wird einem fast schlecht.
Die Gespräche lösten viel Verwirrtes. Gespräche entflechteten das " Gnusch im Fadezeindli". Brachten Licht ins Dunkel. 
Und eine Hand hob mich aus dem Spalt und eine Stimme flüsterte:
"Ach, da bist du ja. Endlich habe ich dich wieder. Wo bist du den reingefallen?".
Begutachtete mich rundum. Schüttelte den Dreck von mir ab und lächelte mich an. Los jetzt. Entscheidung machen und dann ist gut. 
Es war als würde Jesus mich anlächeln.

Sich trauen heisst, einen Moment lang den Halt zu verlieren. 
Sich nicht trauen heisst, sich selbst zu verlieren. S. Kierkegaard

Ein Lächeln darf er auch von mir haben. 
Nehme den Stift und setze meine Unterschrift unter die Anmeldung. 
Weiterbildung ich komme.







Kommentare

Lieblingsposts